Das ist wirklich nicht so leicht zu beantworten.
Zunächst sieht es einfach nur wie eine gute Idee aus.
Aber bei schon existierenden sozialen Hilfsaktionen sieht das nicht so eindeutig aus:
Wenn eine solche Aktion flächendeckend und etabliert ist, dann wird sie ein Bestandteil der sozialen Versorgung. Sie hat dann nicht nur eine Alleinstellung (Monopol), sondern sie ist dann auch nicht mehr wegzudenken. Stellen Sie sich mal vor, die Lebensmittelversorgung würde plötzlich wegfallen, bei vielen Geringverdienern gäbe es echte Not.
Bei der Grundversorgung wird ja diese Versorgung bereits berücksichtigt, es ginge nicht so einfach ohne.
So lange wir nur regional tätig sind, und nicht zu einer Institution geworden sind (und das ist nicht so bald zu befürchten) überwiegt der positive Aspekt.
Wir wollen ja anstecken, aber wir wollen auch kritisch bleiben.
Ein anderer Aspekt sind die Betriebe vor Ort.
Nur wenn eine Konkurrenzsituation konsequent vermieden werden kann, macht eine solche Aktion Sinn. Es wäre ausgesprochen falsch, regionale Lieferanten und Werkstätten zu
gefährden, denn diese sind ein wertvoller Teil unserer Infrastruktur. Gerade Werkstätten sind nicht so ertragreich, und werden immer weniger. Wir wollen lokale Werkstätten fördern und
unterstützen, und vor allem:
Wir wollen zum Erhalt eines so wichtigen Teiles der lokalen Infrastruktur beitragen, nicht zu deren
Aussterben.
Dann geht es uns noch um weitere wichtige Umstände:
Die Leistungen werden vorwiegend von Fachleuten erbracht, die nicht mehr im Berufsleben stehen. Das Engagment hier hilft anderen ( meist in ähnlicher Situation), aber es gibt auch den Helfern das Gefühl, dazuzugehören, etwas für die Gemeinschaft zu tun, und "gebraucht zu werden".
Gegenleistung: Neben Geld kann man bei uns auch mit Gegenleistung und (wird gerade gestartet) mit Tauschbörsenguthaben bezahlen. Also es geht auch ohne Kohle, aber nicht ohne selber was dafür zu tun, das ist Absicht.
Und dann noch das Thema Nachhaltigkeit:
Wir bekommen Geräte, Werkzeuge, Material und Teile zur Verfügung, die woanders keinen Sinn mehr machen, und normalerweise entsorgt werden würden. Wir führen sie ganz oder teilweise einer weiteren Nutzung zu, geben sie weiter, dorthin, wo sie sinnvoll gebraucht werden.
Und wir stellen Geräte zur Verfügung, die niemand dauernd braucht, die aber ab und zu praktisch sind. Dann können eben mehrere Leute gemeinsam diese nutzen.
In Vorbereitung ist ein Notfall-Surfplatz, und ein Notfall-Wlan Platz, wo jemand Internet auch dann nutzen kann, wenn ihm das zu Hause aus irgendwelchen Gründen nicht möglich ist.
Und dann noch das "Anstecken": Wir haben bereits ein Lager, etliche Geräte, PCs, Teile uvm von Privatleuten und Firmen erhalten, aber auch sog "Pro Bono" Angebote von Firmen, also Möglichkeiten, wo ein bestimmtes Kontingent an Zeit zur Verfügung gestellt wird.
Als letztes: Es sieht doch gut aus, und kommt beim Kunden gut an: Wenn Sie einen hoffnungslosen Reparaturfall haben, bei dem sich der Kunde die Reparatur sicher nicht leisten kann, dann gibt es jetzt eben doch noch eine Chance, und Sie können sie vermitteln.
Sie haben ein unbezahltes Reparaturgerät weniger rumstehen, der Kunde kauft weiterhin z.B. Druckpatronen, und "wir unterstützen das Technik-Team" ist durchaus Image-fördernd, oder ?
Das ist kein sozialer Anstrich für Ihr Unternehmen,
das ist soziales, nachhaltiges Handeln und kommt gut an.
Ihre Meinung dazu würden wir gerne hören